| HANSESTADT LÜBECK -           
       Der Kolk und seine Gruben - Wo ein Haus zwei Erdgeschosse hat
 Lübeck besticht durch seine vielen engen Straßen und Gänge- die engste von ihnen
    ist der Kolk. Der Name stammt von "To dem Kolke" - einem Grundstück aus dem
    Jahre 1334. Kolk ist der niederdeutsche Begriff für eine Vertiefung, eine Ausspülung in
    einem Fluß oder Bach, wie es an dieser Stelle vorgekommen sein soll.  Der Kolk wird überschattet von der hohen Stützmauer der Hügels, auf dem die
    Petrikirche steht. Eine Besonderheit der Straße ist ein Haus mit zwei Erdgeschossen, in
    dem sich ein Restaurant befindet. Vom Kolk aus betritt man das Restaurant, begibt sich
    dann in das Obergeschoß und verläßt das Haus auf der anderen Seite, auf dem Kirchplatz
    von St. Petri, wieder zu ebener Erde.  Der Kolk mündet in die Große Petersgrube. Sie ist die einzige der alten
    Straßen der Hansestadt, deren Fassaden vollständig erhalten geblieben sind. In ihr
    stehen Häuser aller Baustile, die in Lübeck zu finden sind: Bürgerhäuser aus der Zeit
    der Gotik (Nr. 7, 11, 15, 25), der Renaissance (Nr. 4, 10), des Barock (Nr. 9, 21, 23) und
    des Klassizismus (Nr. 12, 13, 17 - 19, 27, 29). Das Haus Nr. 21 ist eines der
    großartigsten spätbarocken Häuser in der Hansestadt, erbaut 1776, mit Innenhof und
    alter Innenausstattung.  Die Kleine Petersgrube hat zwei Kleinodien zu bieten: Das
    Marionettentheater/Marionettenmuseum und den St. Jürgen Gang. Der sehr schmale
    Wohngang wurde 1342 erstmals erwähnt. 1587 wurden die parallell zur Straße stehenden
    zweigeschossigen Backsteintraufenhäuser neu erbaut. Den Zugang ziert ein profiliertes
    Portal mit Wappentafel und Baudatum.   Die dritte Querstraße des Kolk ist die Pägonnienstraße, für deren Namen zwei
    amüsante Ableitungen geboten werden: Zum einen könnte sich der Name ableiten von dem
    lateinischen Wort Proge = niederes Volk, zum anderen von dem ebenfalls aus dem
    Lateinischen stammenden Begriff Porcus = Schwein.   Auch die anderen Gruben des Kolk, die Depenau, die Marlesgrube und die
    Dankwartsgrube laden, besonders bei abendlicher Laternenbeleuchtung, zum Bummeln und zum
    Verweilen in den malerischen Kneipen und Restaurants ein.  
 
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